Northland – da wo es warm ist
Es ist weiß, es hat einen 2,4 Liter Motor (glaub ich), Automatik, ein Waschbecken, ein Bettchen, einen Gaskocher usw. und es ist unser Transport & Lebensraum für die nächsten 51 Nächte. Temporär haben wir es mal die Bude getauft, bis uns was Besseres einfällt.
Unsere neu gewonnen Freiheit haben wir erst mal ausgenutzt um nach Norden zu fahren. Im Gegensatz zu daheim wird es hier normalerweise wärmer umso weiter man nach Norden fährt.
Unsere erste Nacht haben wir aufgrund eines netten Tipps (ein 83 Jähriger sehr netter neuseeländischer Opa, der gerne immer noch seine Trips durch Neuseeland macht), im Wenderholm Park verbracht. Ca. eine Stunde von Auckland liegt dieser Park sehr beschaulich an einer Flussmündung (Beschaulich aber nicht am Wochenende bei schönem Wetter wenn halb Auckland da zu sein scheint).
Am nächsten Tag ging es dann weiter zum Goat Island Marine Reserve. Wie der Name schon sagt ist das ein Meeresschutzgebiet. Das Wasser hat mich so herrlich angelacht. Da musste ich doch glatt mal eine Runde Schnorcheln gehen. Mit Schnorcheln in tropischen Gewässern bei 30 Grad Wassertemperatur hat das absolut nichts zu tun. Bei den Temperaturen muss man sich zwingen im Wasser zu bleiben (die Außentemperatur war mit 22 Grad auch nicht so, dass man unbedingt ins Wasser muss ; ) Die Unterwasserwelt selbst war anders. Keine Korallen, Weniger Fische, dafür größer. Mehr Algen. Anders. Aber auch irgendwie spannend.
Die Nacht haben wir dann im Tawaranuhi NP verbracht. Sehr idylisch. Mit wunderbarem Strand und sehr wenig Menschen.
Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Norden. Unser Stop war Waipu bzw. der Uretiti DOC Campground (DOC steht für Department of Conservation und ist sowas wie die Umweltbehörde, haben aber auch günstige, einfache Campingplätze). Von dort aus haben wir die Waipu Höhlen besichtigt. Sehr spannend. Mit unterirdischem Bach, Glühwürmern (das sind hier wirklich so eine Art Würmer) und einem Aal.
Weiter ging es in den Norden. Unser nächster Stop war ein geschichtlich wichtiger Ort in Neuseeland. In Waitangi wurde von den Maori und den Engländern eine Erklärung unterschrieben, die in der englischen Version Neuseeland ein Teil des englischen Imperiums macht und in der Maori Version die Unabhängigkeit und Macht der Maori Häuptlinge stärkt. Danach gabs erstmal ne Weile Krieg. Die Maori haben zwar nie wirklich verloren (zu der Zeit egtl. eher mehr gewonnen), aber im Endeffekt auf lange Sicht doch irgendwie.
Neben dem historischen Aspekt, gab es für uns auch noch ein bisschen Kultur. Diese Maori haben wirklich eine Interessante Kultur. Einerseits schauen sie immer sehr furchteinflößend und von ihrem Erscheinungsbild sind sie das auch (ziemlich groß und sehr kräfig mit dem Hang zum zu kräftig werden), anderseits können sie gut singen, tanzen & haben Humor.
Achja Waitangi liegt auch noch an der Bay of Islands. Davon wird in den Reiseführern immer geschwärmt und ja es sieht ganz nice aus. Aber es gibt schönere Strände in Neuseeland und Strände mit weniger Menschen und auch mit weniger wunderbaren Touri-Angeboten. Unser nächster Stop war ein bisschen oberhalb der Doubtless Bay auf einer DOC Campsite. Viel gibt es darüber nicht zu berichten, außer dass es dort wirklich schön war.
Damit hatte auch das Labour Day Wochenende in Neuseeland begonnen, d.h. Verlängertes Wochende. Verlängertes Wochenende und das erste Mal richtig schönes Wetter im Jahr heißt, dass die Kiwis (so nennen sich die Neuseeländer selbst) campen gehen und wir viel Konkurrenz bekommen. Deswegen nahmen wir reiß aus und fuhren so weit weg von der Zivilisation wie es ging (gen Norden).
Unser erster Halt dort war Spirits Bay. Nach fast 20km Gravel Road (Hannah hat das eiskalt durchgezogen) erreichten wir einen wirklich atemberaubenden Ort. Wolkenverhangene Berge (Hügel) direkt hinter uns, ein mystisch aussehender Hügel zur Rechten und eine Flußmündung direkt ins rauschenden Meer und dazu noch kaum Menschen.
Am nächsten Tag ging es noch ein Ticken weiter nach Norden, an den nördlichsten Punkt Neuseelands, Cape Reigna. Auf dem Weg dahin schauten wir noch bei ein paar wirklich gigantischen Sanddünen vorbei.
Cape Reigna ist ein wirklich interessanter Ort. Geographisch gesehen ist es interessant, weil dort das tasmanische Meer auf den Pazifischen Ozean trifft. Für die Maori ist es ein sehr wichtiger Ort, weil an dieser Stelle, die Geister die Erde verlassen und ins Jenseits maschieren. Genauer gesagt lassen sie sich an den Wurzeln eines einsamen Baums herab. Aus dem Grund wird man auch gebeten in diesem Gebiet nichts zu essen. Zum Cape Reigna führt allerdings eine geteerte Straße, weswegen die Menschendichte schlagartig zunimmt.
Auf einer DOC Site gleich um die Ecke haben wir dann die Nacht verbracht. Leider war es der letzte Tag des Labour Wochenendes und der Campingplatz war sehr voll (und es wurde überall unglaublich viel Deutsch gesprochen), dadurch hat der Platz wohl ein bisschen an seinem Reiz verloren.
Nachdem der Ferne Norden (oder wie übersetzt man „Far North“?) erledigt war, fuhren wir wieder Richtung Süden. Unsere nächste DOC Site lag sehr idylisch Mitten im Wald. Es wurde allerdings vor Diebstahl gewarnt und tatsächlich bekamen wir mit das ein paar Backpackern einige Sachen aus dem Auto gestohlen wurden. Ansonsten aber egtl. ganz schön da.
Die Fahrt am nächsten Tag führte uns vorbei an uralten Kauri Bäumen. Tane Mahuta – der Herr des Waldes, hat eine Höhe von über 50m und einen Umfang von fast 14m. Da guggt man ganz schön wenn der da so plötzlich vor einem steht. Die neuseeländischen Kauri Bäume, sind allerdings durch eine von indonesischen Kauri Bäume eingeschleppte Krankheit bedroht, so das man leider relativ viele tote Kauri Bäume zu Gesicht bekommt.
Die Nacht verbrachten wir dann in einem Kauri Reserve, das auch für seine Kiwi (in diesem Fall die kleinen braunen Vögel) Population bekannt ist. Da die nur Nachts aktiv sind, war eine kleine Nachtwanderung angesagt. Ich glaub wir sind mindestens einmal fast auf einen getreten, gesehen haben wir allerdings keinen. Macht nichts, wir haben ja noch Zeit und außerdem war eine Nachtwanderung im Kauri Wald auch ohne Kiwis ein tolles Abenteuer.
Unser letzter Stop im Norden der Nordinsel sind Waitakere Ranges, kurz vor Auckland. Morgen geht es dann noch kurz nach Auckland, den quietschenden Keilriemen richten lassen und dann geht’s weiter, den südlicheren Teil der Nordinsel erkunden.
Bis denn
Simon
Hey ihr Weltenbummler

Wenn ich eure pics so anschaue, bekomme ich gleich Heimweh nach NZ…hüpft ihr eigentlich auch mal auf die Südinsel? Sehr empfehlenswert!
Geniest die Zeit und lasst mal wieder was von euch hören!… AND BY THE WAY HAWAII IS NOT BAD EITHER
MANY DRÜCKINGS
SONJA